Parastou Forouhar. Im Zeichen des Ornaments

Die Arbeiten der renommierten iranisch-deutschen Künstlerin Parastou Forouhar faszinieren mit einer ganz besonderen, ornamentalen Ästhetik, die erst auf den zweiten Blick den eigentlichen Inhalt der Werke preisgibt: Geschichten von Menschen und Gewalt. In der Ausstellung „Parastou Forouhar. Im Zeichen des Ornaments“ in der Kunsthalle Göppingen 2018 wurden zwei großformatige Wandornamente der Künstlerin gezeigt.

Betrachterinnen und Betrachter nähern sich den Werken Forouhars zunächst meist mit einem gewissen räumlichen Abstand und nehmen dabei deren faszinierende Ornamentik wahr, bevor sich die gesamte Wirklichkeit dieser komplexen Bilder entfaltet. Dann erst, mit dem genauen Blick, verliert man sich in den gewaltverstrickten Details.

Das Coverbild des Katalogs zur Ausstellung – ein kleiner Ausschnitt aus dem Werk „The Time of Butterflies“ – wirft uns gleich mitten hinein ins Geschehen. Es ist unmöglich sich diesen Augen zu entziehen. Die visuelle Erfahrung wird durch eine haptische intensiviert: Die feine, geometrisch-exakte Struktur des Umschlagpapiers (Rives Design von Arjowiggins), die präzisen digitalen Zeichnungen der Künstlerin sowie die ornamentale Thematik der Ausstellung verbinden sich.

Im Inneren des Buches setzt sich die angenehme Haptik auf ungestrichenem Papier fort. Im Innenteil befinden sich zwei Altarfalzseiten zum Ausklappen, welche den Abbildungen der extra für die Ausstellung entstandenen Tapeten, viel Raum geben.